Privatsphäre und Cookies
Am 16.04.2025 von Emil Löxkes in Aus der Praxis für die Praxis, Landwirtschaft
Und wo kommt das ganze Soja-Futter her?
Vor allem bei Milchprodukten ist „ohne Gentechnik“ fast Standard. Auch bei Eiern und Geflügelfleisch tragen viele Produkte das grüne Label. Es bezieht sich in erster Linie auf das Futter, das die Tiere erhalten haben. Doch: Wo kommen genug „gentechnik-freie“ Sojabohnen her? In Europa, erst recht in Deutschland wird davon viel zu wenig angebaut. Und was aus Nord- und Südamerika eingeführt wird, ist zum großen Teil gentechnisch verändert.
Bei den Eiweißfuttermitteln Raps- und Sojaschrot ist Deutschland auf Importe angewiesen.
Raps- und Sojaschrot sind die wichtigsten Eiweißfuttermittel in Deutschland. Beide – Soja noch mehr als Raps – enthalten einen hohen Anteil an verdaulichem Rohprotein. Sie liefern etwa ein Drittel des Bedarfs an Rohprotein im Tierfutter, vor allem bei Geflügel und Schweinen.
Die 2,6 Millionen Tonnen Sojaschrot, die 2022/23 an Deutschlands Nutztiere verfüttert wurden (vorläufige Zahl, BLE/BZL), stammen fast ausschließlich aus Importen. Auch wenn in den letzten Jahren der Sojaanbau in Europa – vor allem in Italien und im Donauraum – stark zugenommen hat, reichen die Erntemengen bei weitem nicht aus, um sich von Soja-Importen aus Nord- und Südamerika unabhängig zu machen. Erst recht trifft das auf Deutschland zu. Angetrieben von massiver öffentlicher Förderung hat zwar der Anbau von Sojabohnen vor allem in Süddeutschland kräftig zugelegt, doch gemessen an den Importen fällt die heimische Sojaproduktion kaum ins Gewicht. 2022 wurden auf 51.500 Hektar 120.500 Tonnen Sojabohnen geerntet (Zahlen FAO). Das sind gerade mal zwei Prozent der Sojaimporte.
Als einziges nicht-europäisches Erzeugerland bietet Brasilien in größeren Mengen „gentechnik-freie“ Sojabohnen an. Allerdings: Mit einem seit Jahren ansteigenden Anteil an gv-Sojabohnen – inzwischen etwa 98 Prozent der brasilianischen Anbauflächen – ist es immer aufwändiger und damit auch teurer geworden, „gentechnik-freie“ Soja anzubauen und die Ernten nach Europa zu liefern. Entsprechend ist der Anbau von Nicht-GVO-Soja in Brasilien in den letzten Jahren deutlich gesunken.
Quelle und weiterlesen unter: https://www.transgen.de/lebensmittel/2622.futter-soja-ohne-gentechnik.html