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Eiweiß aus dem Labor

Am 01.03.2022 von Emil Löxkes

Finnischen Forschern ist es gelungen, Eiweiß im Labor herzustellen. Mit Hilfe eines gentechnischen Verfahrens produziert ein Pilz das gleiche Eiweiß, wie es auch Hühnereier enthalten: das sogenannte Ovalbumin. Es könnte künftig in der industriellen Lebensmittelproduktion zum Einsatz kommen.
Jedes Hühnerei besteht zu 54 Prozent aus Ovalbumin. Es ist somit das Hauptprotein und maßgeblich für den Geschmack, die Konsistenz und die Nährwerte von Eiern verantwortlich. Das Gen, das die Blaupause für das Ovalbumin trägt, fügte die Forschergemeinschaft in einen Pilz namens Trichoderma reesei ein. Durch Fermentationsprozesse produziert der Pilz nun das gleiche Eiweiß, wie es Hühnereier enthalten. Das Labor-Ovalbumin trägt also auch die gleichen Gene wie tierisches Eiweiß und bringt daher auch dessen Eigenschaften mit sich. Die Konsistenz des Produkts ist recht fest und erinnert an Eischnee.

Die Forschungsgruppe konnte das Ovalbumin-Protein bereits trocknen. In dieser Form könnte es auch für die industrielle Herstellung von Lebensmitteln verwendet werden. Ein relevanter Aspekt ist in diesem Zusammenhang die Energie, die für die aufwändige Produktion eingesetzt wird. Aus welchen Quellen kommt sie und wie nachhaltig ist das Verfahren im industriellen Maßstab? Fragen von Relevanz, deren Beantwortung noch aussteht.


Quelle: Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Karlsruhe vom Januar 2022